Gehirndoping mit Demenz-Mitteln immer weiter verbreitet
Datum: Freitag, dem 20. Juli 2018
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Immer mehr Menschen, die in mental anstrengenden Berufen arbeiten, greifen zu Medikamenten, die ihnen helfen, die Konzentration, das Gedächtnis oder die Kreativität zu verbessern. 2009 stellte eine Studie der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK; heute: DAK-Gesundheit) fest, dass dabei vor allem jene Wirkstoffe zum Einsatz kommen, die für die Behandlung der Demenz entwickelt wurden. Das beunruhigende dabei: die meisten dieser Arzneien wurden nie hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Gesunde getestet.

Gehirndoping ist vor allem bei jenen Menschen beliebt, denen im Alltag ein großes Maß an Konzentration abverlangt wird. Dazu zählen Studenten und Manager, aber auch Büroangestellte oder Schichtarbeiter. Besonders hoch ist der Anteil der „Gehirndoper“ unter Wissenschaftlern; in den USA tut es angeblich jeder Dritte.

US-Amerikaner schlucken vor allem Adderall und Ritalin. Das sind Arzneimittel, die für die Behandlung von ADHS entwickelt wurden. In Deutschland stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der DAK-Studie ein Wirkstoff namens Piracetam an erster Stelle. Dieser ist gemäß der Fachinformation eigentlich für die Behandlung hirnorganisch bedingter Leistungsstörungen gedacht, in erster Linie für Demenz. Doch nur bei einem Bruchteil der ausgestellten Rezepte besteht diese Diagnose. In der Summe sind es weniger als 3 Prozent. Der Rest entfällt auf zulassungsüberschreitende Anwendungen (engl. „off-label use“).

Auffällig in der DAK-Studie ist der Geschlechterunterschied: so sind es vor allem Männer, die zu leistungssteigernden Medikamenten greifen, während Frauen eher Stimmungsaufheller (Antidepressiva) oder angstlösende Medikamente (Benzodiazepine) nutzen.

Gemäß eine Hochrechnung des Berliner IGES-Instituts liegt der Anteil der Arbeitnehmer, die zu einer Form von medikamentöser Behandlung greifen, um mit dem Stress in der Arbeitswelt besser umgehen zu können, bei ca. 5 Prozent. Ein großer Teil davon ist überzeugt, dass die Risiken vertretbar sind – eine Ansicht, die auch die Ärzte zu teilen scheinen, die die fraglichen Präparate verschreiben.

Obwohl sich Piracetam, Ritalin & Co. zunehmender Beliebtheit erfreuen, ist ihr Nutzen umstritten. In vielen Bereichen ist es fraglich, ob sie überhaupt in der Lage sind, die gewünschte Verbesserung herbeizuführen. Dazu kommt der Umstand, dass die Liste der Nebenwirkungen lang ist und die Langzeitfolgen bisher wenig erforscht sind. Die Pharmaindustrie forscht derweil mit Hochdruck an Wirkstoffen, die es vielleicht irgendwann erlauben werden, die Stellschrauben des menschlichen Gehirns zu modifizieren, ohne dass ihr Nutzen durch eine drohende Abhängigkeit oder unangenehme Nebenwirkungen limitiert ist.

Quelle:
Trotz Risiken: Gehirndoping mit Demenz-Mitteln immer beliebter

Leseranfragen:
Palila Paulsen
Hauptkanal re. 12
26871 Papenburg

Telefon: 04961 124968
E-Mail: palilapaulsen(at)emailn.de
(Weitere interessante Wordpress News, Infos & Tipps gibt es hier.)

Zitiert aus der Veröffentlichung des Autors >> Paulsen-Apotheke << auf http://www.freie-pressemitteilungen.de. Haftungsausschluss: Freie-PresseMitteilungen.de / dieses News-Portal distanzieren sich von dem Inhalt der News / Pressemitteilung und machen sich den Inhalt nicht zu eigen!


Immer mehr Menschen, die in mental anstrengenden Berufen arbeiten, greifen zu Medikamenten, die ihnen helfen, die Konzentration, das Gedächtnis oder die Kreativität zu verbessern. 2009 stellte eine Studie der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK; heute: DAK-Gesundheit) fest, dass dabei vor allem jene Wirkstoffe zum Einsatz kommen, die für die Behandlung der Demenz entwickelt wurden. Das beunruhigende dabei: die meisten dieser Arzneien wurden nie hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Gesunde getestet.

Gehirndoping ist vor allem bei jenen Menschen beliebt, denen im Alltag ein großes Maß an Konzentration abverlangt wird. Dazu zählen Studenten und Manager, aber auch Büroangestellte oder Schichtarbeiter. Besonders hoch ist der Anteil der „Gehirndoper“ unter Wissenschaftlern; in den USA tut es angeblich jeder Dritte.

US-Amerikaner schlucken vor allem Adderall und Ritalin. Das sind Arzneimittel, die für die Behandlung von ADHS entwickelt wurden. In Deutschland stand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der DAK-Studie ein Wirkstoff namens Piracetam an erster Stelle. Dieser ist gemäß der Fachinformation eigentlich für die Behandlung hirnorganisch bedingter Leistungsstörungen gedacht, in erster Linie für Demenz. Doch nur bei einem Bruchteil der ausgestellten Rezepte besteht diese Diagnose. In der Summe sind es weniger als 3 Prozent. Der Rest entfällt auf zulassungsüberschreitende Anwendungen (engl. „off-label use“).

Auffällig in der DAK-Studie ist der Geschlechterunterschied: so sind es vor allem Männer, die zu leistungssteigernden Medikamenten greifen, während Frauen eher Stimmungsaufheller (Antidepressiva) oder angstlösende Medikamente (Benzodiazepine) nutzen.

Gemäß eine Hochrechnung des Berliner IGES-Instituts liegt der Anteil der Arbeitnehmer, die zu einer Form von medikamentöser Behandlung greifen, um mit dem Stress in der Arbeitswelt besser umgehen zu können, bei ca. 5 Prozent. Ein großer Teil davon ist überzeugt, dass die Risiken vertretbar sind – eine Ansicht, die auch die Ärzte zu teilen scheinen, die die fraglichen Präparate verschreiben.

Obwohl sich Piracetam, Ritalin & Co. zunehmender Beliebtheit erfreuen, ist ihr Nutzen umstritten. In vielen Bereichen ist es fraglich, ob sie überhaupt in der Lage sind, die gewünschte Verbesserung herbeizuführen. Dazu kommt der Umstand, dass die Liste der Nebenwirkungen lang ist und die Langzeitfolgen bisher wenig erforscht sind. Die Pharmaindustrie forscht derweil mit Hochdruck an Wirkstoffen, die es vielleicht irgendwann erlauben werden, die Stellschrauben des menschlichen Gehirns zu modifizieren, ohne dass ihr Nutzen durch eine drohende Abhängigkeit oder unangenehme Nebenwirkungen limitiert ist.

Quelle:
Trotz Risiken: Gehirndoping mit Demenz-Mitteln immer beliebter

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